18.06.2014 - Kirschen selbst Pflücken und Prognose Termine Erntefeste
Die Themen in diesem Newsletter:
- Kirschen selbst pflücken im Juni
- Schwerpunktthema: Kirschen
- Was sind "Dachkirschen"?
- Prognose Termine Erntefeste
Liebe Apfelbaumpaten,
die ersten Kirschen sind reif! In diesem Jahr passiert alles etwas früher. Der frühe Start der Vegetation, dazu der kleine Hochsommer zu Pfingsten: So haben es die Kirschen gern!
Zum Vergleich: Im letzten Jahr haben wir erst Mitte Juli zum Kirschen Pflücken eingeladen. In diesem Jahr haben wir die ersten Frühkirschen der Sorte "Earlise" schon vor über einer Woche gepflückt, mittlerweile sind die "Valeska" und "Merchant" reif.
Seit dem letzten Jahr fällt beim Klönschnack im Hofladen immer wieder der Begriff "Dachkirschen".
Was ist das und was soll das? Bevor wir mit Ihnen in die Kirschenzeit starten, gibt es deshalb diesen Newsletter fast ausschließlich zum Thema "Kirschen". Wir wünschen gute Unterhaltung mit einer kleinen Warenkunde.
Auf dem Bild: Kirschen der Sorte "Valeska", die Sie am Wochenende selbst pflücken können.
An den kommenden Wochenenden werden verschiedene Kirschsorten nacheinander reif sein und wir laden wieder zum Kirschen selbst Pflücken ein:
Für 3,90 Euro / kg pflücken Sie so viele Kirschen, wie Sie möchten. Die Kiepen (Körbe) für die Ernte der Früchte stellen wir zur Verfügung. Dann geht es auf eigene Faust in die Kirschanlage und Sie pflücken von den verschiedenen Sorten ganz nach Ihrem Geschmack. Frischer geht's nicht und naschen ist erlaubt!
Termine:
Wochenende 21./22. Juni und
Wochenende 28./29. Juni
Jeweils zu unseren Öffnungszeiten:
Freitag 14:00 bis 17:00 Uhr
Sonnabend u. Sonntag 10:00 bis 17:00 Uhr
Herzliche Grüße aus der frühen Altländer Kirschenzeit,
Obsthof Axel Schuback
Die Kirsche – die Diva unter unseren Früchten
Im Gegensatz zu Pflaumen und Äpfeln reifen die Kirschen nach dem Pflücken nicht nach. Das bedeutet: Die Kirschen dürfen erst im reifen Zustand geerntet werden, wenn sich ihr Aroma voll entwickelt hat. Da die Früchte eines Kirschbaumes nicht alle gleichzeitig reif sind, bedeutet das aber auch: Es sind mehrere Durchgänge beim Pflücken erforderlich. Es werden immer nur die reifen Kirschen geerntet. Beim Pflücken ist besondere Vorsicht geboten: Die empfindlichen Früchte dürfen nicht gedrückt werden und die Kirschen müssen immer mit Stängel gepflückt werden. Wird der Stängel ausgerissen, entsteht eine Wunde. Die Frucht ist beschädigt und Saft kann austreten.
Kirschsorten
Unser heutiges Süßkirschen-Sortiment besteht aus sehr aromatischen, großen, dunklen, festen, saftigen Früchten, wie sie bei unseren Kunden besonders beliebt sind. Sie sind zum Teil aus hiesigen alten Sorten, zum Teil aus Züchtungen auf der ganzen Welt hervorgegangen. Die Ernte erstreckt sich über ca. 6 bis 7 Wochen – von den ersten Frühsorten bis zu den letzten Spätsorten. Das heißt: In der 4. und 6. Kirschwoche werden Sie die Sorten der 2. und 3. Kirschwoche nicht mehr vorfinden. Die Übergänge sind dabei fließend.
Diese Sorten bauen wir an:
#
Kirschwoche
Sorte
Herkunft
2.
Kirschwoche
Earlise
Frankreich
2./3.
Kirschwoche
Naprumi
Dresden-Pillnitz
2./3..
Kirschwoche
Merchant
Norwich, England
3.
Kirschwoche
Johanna
Jork, Altes Land
3./4.
Kirschwoche
Valeska
Jork, Altes Land
4.
Kirschwoche
Techlovan
Tschechoslovakei
4./5.
Kirschwoche
Sunburst
Kanada
6.
Kirschwoche
Oktavia
Jork, Altes Land
6.
Kirschwoche
Kordia
Tschechoslovakei
6.
Kirschwoche
Viola
Jork, Altes Land
6./7.
Kirschwoche
Schneiders Späte Knorpelkirsche
Guben, Brandenburg (Zufallssämling)
6./7.
Kirschwoche
Karina
Jork, Altes Land
7.
Kirschwoche
Alma
Jork, Altes Land
7./8.
Kirschwoche
Regina
Jork, Altes Land
7./8.
Kirschwoche
Bianca
Jork, Altes Land
8.
Kirschwoche
Sweetheart
Kanada
Schutz vor Staren
Die prallen, saftigen, süßen Kirschen sind nicht nur bei uns Menschen sehr beliebt, sondern auch in der Vogelwelt. Besonders Stare (plattdeutsch „Spreen“) werden scharenweise angelockt. Wir schützen unsere Kirschhöfe mit großen Perlonnetzen vor den Vogelschwärmen.
In früheren Zeiten mussten die Schulkinder im Obsthof aufpassen und Lärm machen, sobald sich Stare niederlassen wollten ("Spreen hüten"). Außerdem wurden klappernde Windmühlen aufgestellt und Vogelscheuchen („Spreenkerls“) in die Bäume gehängt. Auch automatische Knallgeräte wurden zeitweilig verwendet.
Heute werden Kirschanlagen, die noch nicht eingenetzt sind, mit den Tönen von Raubvögeln geschützt. Das Geschrei der Raubvögel kommt vom Tonband und soll die Stare vertreiben.
Schutz vor Regen
Regen zur Zeit der Kirschernte – ein Riesenproblem! Wer einen Kirschbaum im Garten hat, weiß es aus Erfahrung: Reife Kirschen platzen bei Regen. Die geplatzten Kirschen verderben fast sofort und sind nicht mehr verkäuflich. Immer wieder hat es in der Vergangenheit regenreiche Sommer mit schlimmen Ertragseinbußen gegeben und die große Frage lautet: Können wir die Kirschen vor dem Regen schützen?
Inzwischen gibt es Lösungsansätze. Verschiedene Hersteller bieten spezielle Systeme zur Überdachung der Bäume an. Bei uns ist der Kirschhof hinter der Sortierhalle im vorigen Jahr überdacht worden. Über die Tragekonstruktion aus Betonpfählen, Stahlseilen und Stahlbügeln ist eine lichtdurchlässige Folie gespannt worden. Dort können unsere Kirschen jetzt – vor Regen geschützt – zu bestmöglicher Qualität heranreifen. Nach der Ernte wird die Folie sorgfältig eingerollt und verschnürt und erst vor der nächsten Ernte wieder ausgebreitet.
Profitieren auch Sie von dieser deutlichen Qualitätssteigerung infolge der Überdachung und pflücken Sie von den unterschiedlichen leckeren Kirschsorten, die unter dem schützenden Regendach gewachsen sind. Das sind die "Trüffeln" unter den Kirschen!
Was sind „Dachkirschen“?
Diese Frage wird uns seit dem letzten Jahr immer wieder von Besuchern gestellt, die dieses Wort auf Tafeln an der Straße gelesen haben und mit dem Begriff nichts anfangen können. Die Anbieter meinen damit Kirschen unterschiedlicher Sorten, die unter dem Schutz eines Foliendaches angebaut wurden.
Eine eigenständige Kirschsorte ist damit jedenfalls nicht gemeint. Denn eine "Valeska" ist und bleibt eine "Valeska", ob sie nun unter freiem Himmel, unter einem Netz oder sogar unter einem Dach gewachsen ist. Als Qualitätsmerkmal taugt der Begriff nur bedingt, denn außer der Unversehrtheit der Früchte sind die Reife, der Geschmack und die Frische wichtige Kriterien.
Was sind “Knupper” Kirschen?
Und wie unterscheiden sich Süß- von Sauerkirschen? Beide Fragen haben wir in unserem Newsletter vom 19.07.2012 ausführlich beantwortet. Hier ist der Link zum Nachlesen: Klick ins Newsletter-Archiv.
Erntetermine für die Patenbäume
Die Termine für unsere Erntefeste lassen sich jetzt noch nicht endgültig bestimmen, denn die Reife der Früchte hängt entscheidend vom Verlauf der Witterung ab. Wir gehen aber sehr stark davon aus, dass die Apfelernte wegen der sehr frühen Vegetation in diesem Jahr sehr früh stattfinden wird.
1. Erntefest für Cox Orange, Elstar und Holsteiner Cox:
Wahrscheinlich werden wir die früheren Sorten wegen des allgemeinen Vegetationsvorsprunges in diesem Jahr schon in der ersten Septemberhälfte ernten können, d.h. am Wochenende 06./07. oder 13./14. September.
2. Erntefest für Boskoop, Jonagold, Gloster und Red Jonaprince:
Die späteren Sorten folgen zwei bis drei Wochen danach, also 27./28. September oder 04./05. Oktober.
Bitte beachten Sie, dass diese Termine noch nicht verbindlich sind. Über die genauen Termine werden wir Sie in weiteren Newslettern und auf unserer Website informieren.
Wenn Sie gezwungen sind, schon jetzt Ihre Reise zum Apfelbaum fest zu planen, dann empfehlen wir, sich auf den jeweils ersten Termin Ihrer Sorte festzulegen.
Notfalls können Sie Ihren Baum dann eine Woche vor dem eigentlichen Erntefest pflücken. Auch wenn Sie dann die große Sause beim Erntefest verpassen - Sie pflücken Ihren Baum selbst.
Eine Woche früher pflücken ist kein Problem, eine Woche später dagegen ist fast unmöglich. Denn nach dem Erntefest werden die Bäume im Rahmen des normalen Arbeitsablaufes auf dem Betrieb abgeerntet. Die Erfahrung zeigt: Es ist uns nicht möglich, dabei einen einzelnen Baum auszulassen. Wenn die Pflück-Kolonne die Markierung bemerkt, dann ist es schon zu spät.
Wenn Sie noch eine Unterkunft suchen und ein paar Tage länger in Jork bleiben möchten:
Schöne Ferienwohnungen gibt es im "Ferienhof Altes Land"
http://www.altlaender-ferienhof.de/
Telefon 04162 - 250 91 96
Fruchtwachstum:
Bei dem warmen Wetter wachsen auch die Äpfel! Auf dem Bild sehen Sie Elstar im Größenvergleich mit einer 2-Euro-Münze.
Schon Wilhelm Busch wusste, dass die Kirschen eigentlich im Juli reif sind und nicht im Juni:
Zitat von Wilhelm Busch:
Ein Mann, der recht genießen will,
der geht zum Kirschbaum im April.
Da winken Blüten, lockt ein Duft,
darüber glänzt die blaue Luft.
Doch wünscht er nahrhafteren Genuss,
er wohl im Juli kommen muss.
Da hängt der Baum voll roter Ware,
und schmatzend sitzen drin die Stare.