21.03.2016 - Baumschnittkurs und willkommen im Frühling 2016
Die Themen in diesem Newsletter:
- Saisonstart mit Obstbaum-Schnittkurs am 03. April
- Infos für neue Baumpaten
- Warmer Winter: Frühe Blüte möglich
- Baumpatenschaft noch für 2016 verlängern?
- Aktuelle Arbeiten: Baumschnitt und Alternanz
- Aktuelle Arbeiten: Neupflanzungen Äpfel
- Aktuelle Arbeiten: Frostschutzberegnung
Liebe Apfelbaumpaten,
liebe Empfänger des Newsletters,
nach einem dunklen und verregneten Winter kommt die Sonne zurück, die Tage werden länger und es wird Frühling!
Moment mal. Der Frühling kommt? Oder ist er schon da? Alle reden vom Frühlingsanfang, aber wann ist der eigentlich genau? Das kann verwirrend sein, denn es gibt verschiedene Methoden, den Frühlingsanfang festzulegen:
Der astronomische Frühling beginnt mit der primären Tag- und Nachtgleiche. Wenn am Anfang des Jahres Tag und Nacht gleich lang sind, dann ist Frühling. Dieser astronomische Frühlingsanfang liegt immer um den 20. März und die Menschen richten sich schon sehr lange danach.
Seit mehr als 3.000 Jahren wird am 20. oder 21. März das Neujahrs- oder Frühlingsfest vor allem im iranischen Kulturraum, aber auch auf der Balkanhalbinsel, in der Schwarzmeerregion, im Kaukasus, in Zentralasien und im Nahen Osten gefeiert. Der Feiertag hat den persischen Namen „Nouruz“, was so viel wie „neuer Tag“ bedeutet. Die Monatsnamen SEPTember (Sept = sieben), OKTober (Okt = acht) und Dezember (Dez = zehn) weisen darauf hin, dass in früheren Zeiten dieses Datum auch bei uns als Beginn des neuen Jahres empfunden wurde. Weitergezählt ist dann der Januar der elfte, der Februar der zwölfte Monat und im März liegt somit der Jahreswechsel.
Der phänologische Frühlingsbeginn richtet sich nach dem Wachstum der Pflanzen. Vorfrühling, Erstfrühling und schließlich der Vollfrühling beginnen jeweils mit dem Blühbeginn von Schneeglöckchen, Forsythien und Apfelbäumen.
Und dann ist da noch der meteorologische Frühlingsbeginn. Der ist ganz einfach am 01. März. Dieses Datum wurde von der Weltorganisation für Meteorologie festgelegt. Aber ist das sinnvoll? Kann man den Tag des Frühlingsanfangs einfach so bestimmen?
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) erklärt dazu:
"Ist es eigentlich vernünftig, das Frühjahr meteorologisch schon am 1. März zu beginnen und nicht astronomisch erst zur Tagundnachtgleiche um den 20. März herum? Ein Blick in die vieljährige Statistik für Deutschland zeigt uns, dass das absolut vernünftig ist, wenn wir das Jahr in vier etwa gleichlange Teile aufteilen. Die kältesten 90/91 Tage liegen zwischen dem 1. Dezember und dem 1. März. Die vieljährige Mitteltemperatur um den 01. Dezember beträgt 1,72, um den 01. März 1,76 Grad." (Zitat: Deutscher Wetterdienst: https://www.dwd.de/DE/wetter/thema_des_tages/2016/2/27.html)
Dezember, Januar und Februar sind die kältesten drei Monate des Jahres und heißen Winter. Das erscheint uns nachvollziehbar und wir orientieren uns daran.
Des Weiteren bestätigt der DWD unseren Eindruck von einem sehr nassen, regnerischen Schietwetter-Winter mit der Feststellung, dass der Winter 2015/2016 einer der wärmsten seit Aufzeichnungsbeginn war. Der Monat Dezember war sogar der wärmste Dezember überhaupt seit 1881, so der DWD.
Wir gehen deshalb davon aus, dass auch die Obstbaumblüte in diesem Jahr relativ früh eintreten wird. Eine frühe Blüte kann wegen drohender Nachtfröste gefährlich sein.
Doch jedes Ding hat zwei Seiten und so hat auch der warme Winter Vorteile: Es gibt wenig Schäden durch Wildverbiss an den Apfelbäumen. Die Hasen und Rehe haben auch im Winter ausreichend Grünfutter gefunden, sie mussten nicht die Rinde von den Obstbäumen knabbern. In schneereichen Wintern ist das ein Problem: Wo die Baumrinde verletzt wird, können Schädlinge eindringen und der Safttransport durch die Rinde wird unterbrochen. Dadurch wird der Ast nicht mehr gut mit Nährstoffen versorgt. Weniger Blüten, kleinere Äpfel können die Folge sein und manchmal stirbt der Ast auch ab.
Um das Wild von den Bäumen abzulenken, werfen wir im Winter abgeschnittene Zweige zwischen die Baumreihen. Das Futter wird von den Tieren gut angenommen und im Frühjahr sind die am Boden liegenden Zweige stark angefressen.
Für alle neuen Baumpaten noch einmal einige kurze Erklärungen zum Ablauf der Apfelbaum-Patenschaft:
Unseren Newsletter versenden wir in unterschiedlichen Abständen mehrmals im Jahr, um Sie über die Abläufe auf dem Obsthof, die Baumpflege, das Wetter, die Obstblüte, die Erntetermine und über besondere Ereignisse rund um Ihren Patenbaum zu informieren. Ergänzt mit Hinweisen auf kulturelle Ereignisse und Veranstaltungen im Alten Land, gibt Ihnen der Newsletter die Möglichkeit, den Besuch bei Ihrem Patenbaum zu einem besonderen Erlebnis zu machen und Ihr Patenkind durch ein manchmal aufregendes Obstbaujahr zu begleiten.
Wenn Sie die Baumpatenschaft verschenkt haben, dann sind Sie als Besteller der Baumpatenschaft ebenfalls mit Ihrer Emailadresse im Verteiler für die Newsletter. Auch ehemalige Baumpaten erhalten den Newsletter weiterhin. Sollten Sie das nicht wünschen, so senden Sie bitte eine Email mit dem Betreff "Newsletter abbestellen" an info@apfelpatenhof.de. Wir entfernen Ihre Emailadresse dann sofort aus der Empfängerliste.
Alle bisherigen Newsletter, Hinweise auf Hotels, Fährlinien, Veranstaltungstermine und natürlich viele Informationen zu unserem Obsthof finden Sie auf unserer Website www.apfelpatenhof.de
Die aktuellen Infos zu Ihrer Apfelpatenschaft können Sie auch auf Facebook bekommen. Hier finden Sie unser Profil: http://www.facebook.com/Apfelpatenhof
Wir freuen uns auf ein neues Apfeljahr mit Ihnen und laden Sie ein, Ihren Baum und unseren Obsthof zu besuchen. Der Obsthof Axel Schuback liegt in Jork-Hinterdeich, im Herzen des Alten Landes, nur wenige Autominuten von der Elbe entfernt. Die Öffnungszeiten des Obsthofes finden Sie weiter unten in dieser Email und eine Anfahrtskizze des Hofes finden Sie hier.
Herzliche Grüße aus Jork
und willkommen in der Saison 2016!
Apfelpatenhof
Axel Schuback
Verlängerung Ihrer Baumpatenschaft für 2016
Über die Bestellfunktion auf unserer Homepage können Sie Ihre Baumpatenschaft für das Jahr 2016 verlängern, wenn sie noch nicht für dieses Jahr gültig ist.
Wir haben begonnen, die Reservierungen für die Bäume zu lösen, deren Patenschaft mit dem Jahr 2015 ausgelaufen ist. Eine Kündigungsfrist gibt es nicht. Wenn Sie sich nicht melden, dann ist Ihre Baumpatenschaft mit Ablauf der Gültigkeit beendet. Hier geht es zur Bestellmöglichkeit für die Verlängerung.
Obstbaum-Schnittkurs am 03. April 2016
(10:00 Uhr und 14:00 Uhr)
Auch in diesem Jahr laden wir wieder alle Baumpaten (und natürlich deren Begleitung) zu einem Obstbaum-Schnittkurs ein. Der Schnittkurs wird in zwei Gruppen durchgeführt: Gruppe 1 startet um 10:00 Uhr, Gruppe 2 startet um 14:00 Uhr.
Wir treffen uns am Hofladen und gehen dann in die Obstanlagen. Hier erfahren Sie in Theorie und Praxis, wie wir die Obstbäume schneiden und worauf es ankommt. Anschließend werden wir alle offenen Fragen diskutieren und bei einem Glas Diekpedder fachsimpeln.
Wenn Sie gezielt Fragen zu einem Baum im eigenen Garten haben, so bringen Sie am besten ein Foto von diesem Baum mit. Diese Methode hat sich die letzten Jahre bewährt, um möglichst konkrete Tipps geben zu können.
Der Kurs wird ca. zwei Stunden dauern. Vielleicht möchten Sie vorher noch im Alten Land zu Mittag essen oder anschließend Kaffeetrinken gehen.
Hinweise auf Cafés und Restaurants in unserer Nähe finden Sie in den Links auf unserer Website.
Wir bitten Sie um eine kurze Anmeldung zum Schnittkurs per Email an info@apfelpatenhof.de oder über das Gästebuch unserer Website. Bitte geben Sie dabei an, in welcher Gruppe Sie teilnehmen möchten. So können wir beurteilen, ob die beiden Gruppen gleichmäßig gefüllt sein werden.
Anfang April kann auch mal echtes Schietwetter sein. Genau genommen ist das meistens so. Deshalb: Warm anziehen, Gummistiefel und Regenjacke nicht vergessen!
Öffnungszeiten des Obsthofes
Ab Freitag, 01. April sind wir wieder für Sie da und begrüßen Sie zum Besuch bei Ihrem Apfelbaum.
Bis einschließlich Oktober ist der Obsthof an jedem Wochenende geöffnet.
Unsere Öffnungszeiten sind unabhängig von Feiertagen:
Freitag von 14:00 bis 17:00 Uhr
Sonnabend & Sonntag von 10:00 bis 17:00 Uhr
von April bis Oktober
Ein Beispiel: "Unabhängig von Feiertagen" bedeutet im Fall der Pfingstfeiertage:
Am Freitagnachmittag, am Sonnabend und am Pfingstsonntag ist der Hof geöffnet.
Der Pfingstmontag ist ein Montag: Der Hof ist geschlossen.
Auch wenn Sie schon wissen, wo Ihr Baum steht:
Bitte melden Sie sich kurz bei uns im Hofladen an, bevor Sie zu Ihrem Baum in die Obstanlagen gehen. Eventuell haben wir Hinweise, die Ihren Baum betreffen.
Der Obsthof / AktuellesBaumschnitt
Den Winterschnitt haben wir bei den Apfelbäumen begonnen, danach ist das Steinobst (Pflaumen und Kirschen) an der Reihe.
Beim Baumschnitt kommt es nicht nur auf den Aufbau des Baumes an, sondern wir begrenzen das Wachstum auch in der Höhe. Damit wir nicht an jeden einzelnen Baum die Leiter anstellen müssen, wird diese Arbeit von einer fahrbaren Bühne aus erledigt. Danach wird der Baum von unten weiter bearbeitet.
Bei den Äpfeln sind die Elstar-Bäume als letzte Sorte dran. Wenn in einem Jahr die Erntemenge eines Baumes besonders groß ist, bilden sich im nächsten Jahr weniger Blütenknospen und die Erntemenge fällt erheblich geringer aus. Dieser "Alternanz" genannte Effekt kann sich über mehrere Jahre hinziehen und viele Baumpaten eines Elstar können ein Lied davon singen.
Um diese Alternanz zu durchbrechen und nicht wieder auftauchen zu lassen, ist es wichtig, beim Baumschnitt die richtigen Knospen zu entfernen. Um nicht die falschen Zweige abzuschneiden, warten wir bei den Elstar also, bis die Vegetation so weit fortgeschritten ist, dass Blüten- und Triebknospen gut voneinander zu unterscheiden sind.
Danach folgt der Baumschnitt in den Junganlagen (d.h. 4 Jahre und jünger). Je jünger ein Baum ist, desto leichter erleidet er im Winter Frostschäden. Ein Baum ohne Schnittwunden ist widerstandsfähiger und aus diesem Grund werden die jüngsten Bäume zuletzt geschnitten.
Für den Schnittkurs haben wir also noch ausreichend unbehandelte Bäume.
Was ist "Alternanz"?
Für alle neuen Baumpaten eine kurze Erklärung:
Die Erntemenge eines Baumes hat über die Jahre einen wellenförmigen Verlauf. In einem Jahr trägt der Baum mehr Äpfel, zeigt aber wenig Wachstum im Holz. Im nächsten Jahr gleicht er das geringe Wachstum wieder aus, also treibt er sehr stark aus, produziert aber sehr wenige Äpfel. Diese alternierende Erntemenge ist ganz normal. Man versucht, die Schwankungen durch gezielten Baumschnitt, die richtige Ernährung des Baumes, (also exakt bemessene Düngergaben) und Ausdünnen der Früchte möglichst gering zu halten.
Der Baum soll in ein Gleichgewicht von Wachstum und Fruchtproduktion kommen. Einige Apfelsorten, darunter der Elstar, neigen zu stark ausgeprägter Alternanz. Der Baum trägt dann entweder ganz viele oder ganz wenige Früchte.
Machen Sie sich keine Sorgen: Für alle Baumpaten gilt die 20-kg-Garantie und in diesem Jahr werden mit hoher Wahrscheinlichkeit genau die Bäume reichlich Äpfel tragen, die im letzten Jahr ihre Kraft in den Austrieb statt in die Blüten investiert hatten.
Baumpflanzung
Während des regnerischen Wetters im Winter konnten wir mit den Treckern nicht in die Obstanlagen fahren, denn der Boden war völlig aufgeweicht. Wir warten also auf trockenes Wetter, um die neuen Bäume einpflanzen zu können.
Je früher der Baum in der Erde ist, umso besser. Die Wurzeln des Baumes bekommen dann eine gute Verbindung zum Erdreich, wir nennen das "Bodenschluss". Bereits im Herbst gepflanzte Bäume haben bei Vegetationsbeginn im Frühjahr die besten Startbedingungen. Die Baumwurzeln erreichen durch guten Bodenschluss die vorhandenen Wasserreserven im Erdreich und die Bäume müssen deshalb seltener gewässert werden.
Frostschutzberegnung
Die Beregnungs-Anlage, d.h. die Rohrleitungen für das Wasser und die Regner sind fest in der Obstanlage installiert. Die Pumpen und Motoren müssen aber noch gewartet und aufgebaut werden. Das hat jetzt oberste Priorität wegen der frühen Vegetation und einer drohenden verfrühten Baumblüte. Wenn die Blüten nachts Frost bekommen, dann erfrieren die empfindlichen Blütenstempel. Ohne Stempel ist die Befruchtung unmöglich und es gibt keine Frucht, also keinen Apfel. Durch Frost während der Blüte kann eine Ernte nahezu komplett vernichtet werden.
Auf den ersten Blick erscheint es paradox, dass Blüten vor Frostschäden geschützt werden sollen, indem man sie mit Wasser beregnet und sie von Eis überfrieren lässt. Die Funktionsweise der Frostschutzberegnung haben wir auf unserer Website unter dem Menüpunkt "Blüte und Frostschutz" erklärt.
Bodenproben / Düngung
Wie in den vergangenen Jahren haben wir Bodenproben zur Analyse in ein Labor gegeben. Sobald die Ergebnisse vorliegen, können wir eine gezielte Düngung vornehmen. Auf diese Weise stellen wir eine optimale Ernährung der Bäume sicher, damit sie beste Früchte produzieren können. So haben Sie alle bei der Ernte hoffentlich nicht nur viel Spaß, sondern auch viele schöne Äpfel!
Obstbaumkrebs bekämpfen
Trockene Tage nutzen wir auch, um die Apfelbäume auf Befall durch Obstbaumkrebs zu kontrollieren. Die infizierten Äste werden abgeschnitten, die infizierten Bereiche der Rinde werden mit speziellen Messern herausgeschält. Bei den jungen Bäumen (1-3 Jahre) werden die so entstandenen Wunden mit Baumwachs behandelt. Die älteren Bäume überstehen die Behandlung auch ohne Wundverschlussmittel gut.
Zur Vorbereitung und langfristigen Planung eines Ausfluges zu Ihrem Patenbaum möchten wir Sie schon jetzt auf einige besondere Termine im Alten Land hinweisen.
Altländer Staudenmarkt
Sonntag, 10. April 2016
11:00 – 16:00 Uhr
Harmshof, Königreicher Straße 88
21635 Jork
Der Harmshof ist ein sehenswerter, nahezu im Original erhaltener Altländer Obsthof. Eine Reise in die Vergangenheit.
Altländer Blütenfest
07. und 08. Mai 2016
Ortsmitte Jork
Altländer Gästeführungen
Ein besonderer Genuss, interessant & sachkundig vorgetragen von den charmanten Damen und Herren in Altländer Tracht, sind die Altländer Gästeführungen. Die Termine und Treffpunkte für die öffentlichen Gästeführungen finden Sie hier.
Diese und viele weitere interessante Veranstaltungen haben wir unter Termine & Veranstaltungen auf unserer Website zusammengefasst.
Die zweite Marker-Pflanze für den phänologischen Beginn des Vorfrühlings ist neben dem Schneeglöckchen die Haselnuss. Die Spatzen in diesem Gedicht warten allerdings noch auf den Frühlingsanfang. Oder gibt's den ornithologischen Frühlingsbeginn, wenn Hans nicht mehr friert?
Die drei Spatzen
(Christian Morgenstern)
In einem leeren Haselstrauch,
da sitzen drei Spatzen, Bauch an Bauch.
Der Erich rechts und links der Franz
und mittendrin der freche Hans.
Sie haben die Augen zu, ganz zu,
und oben drüber, da schneit es, hu!
Sie rücken zusammen dicht an dicht,
so warm wie Hans hat's niemand nicht.
Sie hör'n alle drei ihrer Herzlein Gepoch.
Und wenn sie nicht weg sind, so sitzen sie noch.